Ein neues Netzwerk will die Digitalisierung in der Region voranbringen. Gestern Abend erfolgte der Startschuss – mit prominenter Unterstützung.
04.05.2018 | Freie Presse | Tino Beyer
Schöneck. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Gründung des Netzwerkes Südwestsachsen Digital als „beeindruckend und besonders“ gewürdigt. „Das spricht fürs Vogtland“, sagte er und nannte die Vogtländer einen „besonderen Menschenschlag“. Kretschmer war gestern Abend Gast der Auftaktveranstaltung des Netzwerkes in der Zentrale von GK Software in Schöneck – und mit ihm rund 150 Vertreter von Unternehmen,
Bildungseinrichtungen, Politik und Kommunen. Ihnen allen wurden die Ziele des Netzwerkes vorgestellt: Konkrete Unterstützung bei Digitalisierungsprojekten in der Wirtschaft, Beratung, Kontaktvermittlung und Erfahrungsaustausch.
Der Ort für den Startschuss des Netzwerkes war bewusst gewählt. Rainer Gläß, Vorstandschef von GK Software, hat die Idee vor zwei Jahren geboren. Jetzt spannt er sich als Vorstandsvorsitzender des Vereins mit vor den Karren. Sechs Unternehmer der Region sind als Mitgründer bereits im Boot, weitere Mitstreiter willkommen. Die Sacharbeit wird in sechs Projektgruppen erfolgen. Unter anderem geht es um digitale Wertschöpfung, Start-ups und Finanzierungsmöglichkeiten.
Neben diesen vordergründigen Zielen, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen, eint alle ein weitererer gemeinsamer Geist: Die Netzwerk-Gründer sind überzeugte Vogtländer, mit ihren Unternehmen in der Region verwurzelt und sie sehen noch viele Potenziale. Rainer Gläß leitet sie auch aus der Tradition ab. Südwestsachsen sei seit jeher eine Region von zupackenden und klugen Menschen gewesen. Dieses Selbstbewusstsein will er wieder wecken, zupacken statt verzagen sei seine Devise. Die Digitalisierung sieht er dabei als Chance, denn die Karten würden ein Stück weit neu gemischt. Um Dinge zu verändern, brauche es volatile, also bewegende Zeiten. „Und wir haben volatile Zeiten. Es wird Gewinner und Verlierer geben.“ Keine Frage, auf welcher Seite die Netzwerk-Gründer mit der Region am Ende stehen wollen.
Zu ihnen gehört auch Matthes Nagel von der Oelsnitzer Firma Simba n3. „Wir haben lange Zeit viele Projekte überall gemacht – nur nicht hier“, sagte er. Auch dabei will das Netzwerk Impulse setzen, vor allem in den klein- und mittelständischen Unternehmen, wie Thomas Groth von MG Software aus Grünbach betonte. „Und wir müssen in die Schulen rein.“